Am Montag, den 24. Oktober hatten wir keine Schule, da die Lehrer irgendwelche Konferenzen hatten. Wir (Luise, Malin, Fumika, Martina, Sophie und Chris) haben dann geplant nach Vancouver zu fahren, um ein bisschen shoppen zu gehen. Das war auch das erste Mal für mich, dass ich shoppen gehen und die Stadt sehen kann, da ich unter der Woche ja immer mit Volleyball beschäftigt bin und am Wochenende fährt ja der Zug nach Vancouver nicht. Alle waren ziemlich erfolgreich und es war sehr lustig, obwohl ich nie wieder mit so vielen Leuten dahin gehen würde. Jeder will immer wo anders hin und selbst zum Mittagessen kann man sich nicht einigen.
Für mich viel zu früh |
Die fast ganze Gruppe (v.l. Fumika aus Japan, Louise DE, Malin DE, Sophie DE, Martina aus Italien) |
So coole Läden gibts hier |
Am nächsten Morgen war Janet, meine Gastmutter dann doch zu Hause und hat mir unter Tränen erzählt, was passiert ist. Ich konnte leider nicht so viel sagen, habe sie in den Arm genommen und musste dann mit JiSu in die Schule. Der Rest ist zu Hause geblieben und ich war doch froh noch bis halb 9 in der Schule wegen Volleyball bleiben zu müssen, damit die Familie den Tag für sich hat.
Die ersten beiden Tage vor allem waren richtig traurig, meine Gastmutter hat beim reden immer mit Tränen gekämpft, genauso wie ich obwohl ich glücklicherweise nicht ähnliche Situationen hatte. Die Woche hat sie dann öfters bei ihrer Mutter verbracht um das vollgerümpelte Haus aufzuräumen, so hatte sie auch eine gute Beschäftigung und hat viele Sachen gefunden die sie an ihn erinnern.
So blöd die Woche angefangen hat, musste ich mir auch am Freitag, den 28. Oktober den Knöchel verdrehen. Leider kann ich nichtmal erzählen dass ich einen sportlichen Superstunt hinlegen musste, sondern ich bin ganz normal nach der Schule über ein Stein gestiegen. Ich wollte nichtmal auf ihm balancieren, sondern einfach als Abkürzung darübersteigen. Leider kam mein Fuß nicht weitgehend, sodass mein halber Fuß noch auf dem Stein war, ich mit vollem Vertrauen flachen Boden unter mir zu haben aufgetreten bin und schon mit einem lauten Knacken vor gefühlt der halben Schule auf dem Boden lag. Direkt danach sah mein Fuß dann so aus:
Normalerweise kann man da noch ein Knochen erkennen |
Die Woche bin ich mit einer Krücke in die Schule und direkt wieder nach Hause, ohne Volleyball zu spielen. Was echt langweilig war, weswegen ich mich entschieden hab die folgende Woche wieder beim Trainig teilzunehmen, auch wenn ich noch ein bisschen Schmerzen hatte.
Dafür hatte ich dann erstmal länger den Krüppelbonus und eine gute Ausrede, beim Schwimmen in Community Recreation nicht mitmachen zu müssen.
Am 3. November haben wir uns alle bei mir getroffen und gekocht.
v.l. Fumika, Luise, ich, Martina, Lena und Malin |
Nicht sehr riesig, aber echt schön |
Und wir haben erstmal die kitschigsten Kleider anprobiert, die es gab |
Am Samstag, den 19. November fand dann die Beerdigung des Vaters von meiner Gastmutter statt.
Nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe, sind wir auf den Friedhof zum Grab gegangen, sondern wir haben in einer Art Gemeindehaus mit ca. 70 Leuten gegessen und der Pastor hat ein bisschen gepredigt. Es wurden wieder viele Tränen vergossen, aber diesmal war weniger wegen der Traurigkeit des todes sondern mehr wegen der vielen schönen Erinnerungen, da viele sehr schöne Geschichten von ihm erzählt wurden.
Auch wurde danach viel untereinander geredet und selbst ich, die so gut wie keinen dort kannte, habe mit ein paar Leuten sehr gute Gespräche über die Zeit in Kanada und meiner Zukunft gehabt.
Letzten Mittwoch, den 23. September hat meine Gastmutter mich und JiSu zum Konzert von Celtic Thunder eingeladen, einer Irischen Band (könnt ihr mal auf youtube gucken, die sind eigentlich sehr gut). Ich habe mich total darauf gefreut, nur anscheinend hatte JiSu nicht den Spaß dran, denn neben mir konnte ich immer nur beobachten wie schwer es ihr fiel den Kopf aufrecht zu halten, zum Klatschen ist sie aber immerhin immer wieder aufgewacht.
Am Donnerstag kam dann ein Freund meiner Gasteltern vorbei (mit ihm habe ich auf der Beerdigung viel geredet), um Hallo zu sagen und hat mich gefragt ob ich am nächsten Tag mit ihm mitkommen wollte um hier die Natives, also die Ureinwohner zu besuchen. Ich habe mich total gefreut und das Angebot kam auch gerade richtig, da meine Freunde an dem Wochenende alle den Trip nach Seattle mitmachen, ich also nicht so viel zutun haben würde.
So sind wir also am Freitagabend aufgebrochen, die Natives würden eine Art Fest haben. Ich habe mir das so vorgestellt, dass alle mit Fellen bekleidet um ein Feuer tanzen oder zumindest ähnlich. Leider durfte ich keine Fotos machen, aber ich hoffe ich kann das gut genug beschreiben.
Angekommen, waren da alle Leute normal bekleidet. Es gab ein Trommelspiel bevor verkleidete Leute im Kreis laufen würden während Frauen Mit Trommeln in der Hand etwas unverständliches in einer immer ähnlichen Tonlage singen.
Dies dauerte eine halbe Stunde circa, was echt lange sein kann. Danach gab es eine halbe Stunde Stille, was einem wie 3 Stunden im hungernden Zustand vorkommen. Danach gab es endlich Essen, ich dachte vorher es würde deren Spezialitäten oder irgendwas besonderes geben, aber es gab völlig normal Nudeln, Lasagne, Salat und vieles mehr dieser Art.
Während des Essens fingen plötzlich einzelne Leute an sehr Laut zu weinen (bzw. klang das wie weinen, es war aber irgendwas anderes) bis der Rest sich um diese versammelt und ganz laut trommelt, diese Person dann aufsteht und im Takt der Trommeln herumspringt. Das tat fast jeder von diesen Leuten, was echt ziemlich seltsam aussah, aber auch irgendwie sehr interessant. Mir konnte leider nicht auf jedes Warum eine Antwort gegeben werden, ich weiß nur dass sie dabei ihren Geist herauslassen. Insgesamt komplett anders, als ich mir das vorgestellt habe aber trotzdem sehr interessant.
Am nächsten Tag bin ich ins Fitnessstudio und Schwimmbad gefahren und Abends kam der Mann nochmal vorbei, denn er wollte mir seine eigene Trommel zeigen und generell Fotos von Erlebnissen. Meine Gasteltern, er und ich hatten also einen gemütlichen Abend im Wohnzimmer, ich habe denen eine kleine Sightseeing Tour durch Deutschland über Google Maps Streetview gegeben und gezeigt wo ich so wohne. Er hat mit seiner Drohne von dem Haus hier und Umgebung ein richtig cooles Video gemacht. Ich versuche es mal hier reinzustellen, weiß aber nicht wie gut das funktionieren wird. Ihr müsst das auch nicht ganz angucken, ich finde es nur total schön und es gibt eine bessere Idee wie ich hier so wohne. Ich versuche einen eigenen Blogeintrag für das Video zu machen.
Ansonsten ist hier das Wetter relativ schlecht, wir haben sehr wenige sonnige Tage. Hier überall fängt man jetzt an, die Weihnachtsdekoration aufzuhängen und alles zu schmücken. Auch wir haben in der Küche schon eine kleine Weihnachtsstadt aufgebaut
Mein Fuß ist immernoch ein bisschen dick, aber ich spüre ihn nicht mehr so stark beim Sport machen. Nächste Woche Mittwoch, den 30. November bis zum Samstag geht es für mich und mein Team nach Vancouver zu den Provincials. Danach die Woche fahre ich nach Whistler, einem berühmten Skigebiet hier, worauf ich mich schonriesig freue.
Ich hoffe dann gibt es auch bald hier in Mission Schnee, denn nach der Woche fangen am 18. Dezember auch schon die Ferien an. Das wird alles so schnell vergehen..
Ganz liebe Grüße von mir, ich hoffe mein nächster Blogeintrag kommt nicht so spät wie dieser. Ich hoffe ihr hattet einen schönen ersten Advent (hier wird das leider nicht gefeiert) und kommt schon in Weihnachtsstimmung.
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